
Freigelacht! Humorinterventionen in Gruppen und Teams
Entdecke Möglichkeiten und Wege, wie humorvolle Interventionen und spielerische Impulse die Stimmung in Gruppen und Teams positiv beeinflussen. Humoranregende Übungen fördern das positive Zusammenwirken, die Kreativität und die Fehlertoleranz. Humorinterventionen regen eine Änderung des „point of view“ und des Mindset, hin zur „heiteren Gelassenheit“, an. Wenn dabei auch gelacht wird – umso entspannender und besser für Alle!
„Ja! Und…“
– in eine humorvolle Stimmung kommen

In dieser Übung trainieren wir die „Ja! Und…“ Haltung. Damit denken wir wertungsfreier, sind offener für die Meinungen Anderer und handeln systemisch ergänzend.
Bildet Paare oder stellt Euch in der Gruppe im Kreis auf. Spielerisch wird ein möglichst phantastisches und kreatives Geburtstagsfest (zum Beispiel jenes von Lillifee) geplant. Es gibt keine Budgetlimits oder Realitätsgrenzen. Jede Person im Spielverlauf beginnt ihren kreativen Beitrag mit einem bestärkenden „Ja! Und…“.
Beispiel: Start bei Person A: „Wir könnten ein Feuerwerk machen“. Person B: „Ja! Und wir engagieren eine Band, die auf einer Regenbogenwolke spielt!“, Person A: „Ja! Und es gibt schwebende Ponys auf denen die Kinder reiten können!“, Person B: „Ja! Und…“ usw.
Hilfreich kann eine Zeitvorgabe von etwa 2 Minuten sein. Dann kannst Du abfragen, bei welchem „Bild“ die Paare jeweils gelandet sind, oder Ihr skizziert das „Partyfoto“ gemeinsam ohne Sprechen auf dem Flipchart.
In Gruppen ist die Stimmung nach der „Ja! Und…“ Übung häufig gelöster, offener und zugewandter. Sie ist ein wunderbarer Türöffner am Beginn von Gruppenprozessen und kann als Ritual dauerhaft wirken. In Seminaren, Lehrgängen oder in der Weiterbildung hilft es beim Finden der gemeinsamen sozialen Gruppennorm.
Die Ambiguitätstoleranz
bezeichnet die Fähigkeit, mit als unauflösbar erlebten Widersprüchen zu leben. Humor hilft dabei, dies mit einer Prise Heiterkeit zu tun. Dies ist eine psychische Grundfunktion von Humor: Mit Widersprüchen umzugehen. Eindrücklich sehen wir das beim Jüdischen Humor, bei Corona- Witzen oder im Kabarett. Auch soziale Medien sind eine Fundgrube dafür, wie auf skurrile Art mit Widrigkeiten umgegangen wird – Stichwort „Mimes“.
W.I.D.E.G. – Wiedersprüche humorvoll leben
Die Formel W.I.D.E.G. lädt uns dazu ein, auch in widersprüchlichen Situationen etwas Humorvolles zu entdecken: Wofür Ist Das Eine Gelegenheit. Der kaputte Autoreifen, der dazu einlädt, gleich die Sommerreifen aufs Auto zu montieren; die Warteschlange, die dazu einlädt ein paar Momente inne zu halten; die neuen Vorgaben, die – nach anfänglichem Widerstand – zum Überdenken der eingefahrenen Prozesse anregen.
Übung zum W.I.D.E.G. ausprobieren: Paare finden sich (mit wem hast Du heute erst ganz wenig gesprochen?) und erzählen sich abwechselnd kleine alltägliche Missgeschicke. A: Stell dir vor, mir ist gestern der Drucker kaputt gegangen. B: Ah, dann könntest Du jetzt öfter bei dem netten Kollegen ausdrucken und gemeinsam Kaffee trinken! B: Stell Dir vor, bei mir ist das Auto in der Werkstatt. A: Das wäre doch eine Gelegenheit für eine Fahrgemeinschaft – schont die Umwelt und wir könnten uns öfter austauschen! B: Ja, das klingt gut! Stell Dir vor, mir ist … usw.
Alternativ: Die Person gegenüber reagiert mit dem Satz „Wofür ist das eine Gelegenheit?“ Gemeinsam werden dann „kreative Gelegenheiten“ gesammelt und notiert. W.I.D.E.G. lenkt den Blick auf positive Möglichkeitsräume und lädt spielerisch dazu ein, alternative Wege zu denken. Funktioniert auch in der Beratung oder in der Gruppensupervision als kollegiales Ideensammeln oder in Seminaren oder Lehrgängen oder in der Weiterbildung.